- Verlag: Libelle Verlag
- ISBN: ISBN 978-3-905707-08-3
Weltreisen in Sachen Literatur – Begegnungen mit Aharon Appelfeld (Jerusalem), Paul Bowles (Tanger), Paula Fox (New York), Jonathan Franzen (New York), Nadine Gordimer (Johannesburg), A. L. Kennedy (Edinburgh), Alona Kimhi (Tel Aviv), Doris Lessing (London), Jonathan Lethem (New York) und Adriano Sofri (Pisa).
Das Buch
Bernadette Conrad hat für ihre Lust, unterwegs zu sein, eine literarische Form gefunden. Sie reist zu Schriftstellerinnen und Autoren, denen es gelungen ist, ihre geistige Unruhe in ein unverwechselbares Werk umzusetzen. In Gesprächen fängt sie die Stimmen ein, die hinter der gedruckten Literatur ihre eigenen Geschichten erzählen. Ihre literarischen Reportagen verdichten die Interviews und lassen bedeutende Romane unserer Zeit verständlicher werden.
Vielleicht fing es damit an, dass sie sich 1997 eines Tages traute, in Tanger einfach an die Tür von Paul Bowles zu klopfen … Inzwischen unterhielt sie sich (mehrfach) mit Paula Fox vor den Fotos ihrer Wohnzimmerwand, hat mit Jonathan Franzen in seinem Wohnturm in Manhattan über seine Vorlieben für die deutsche Literatur gesprochen und ihn von Paula Fox’ Erzählkunst schwärmen hören. Sie ging mit Jonathan Lethem durch jene Straßen Brooklyns, in denen seine »Festung der Einsamkeit« spielt. Sie saß mit A. L. Kennedy im Getriebe des Book Festivals von Edinburgh und befragte Adriano Sofri im Pisaner Gefängnis. Im Jerusalemer Kaffeehaus, in dem er seine Bücher schreibt, erzählte ihr Aharon Appelfeld von jüdischer Identität, und in Tel Aviv hörte sie im Mai 2006 Alona Kimhi von der Gewalt in Israel sprechen und der größeren Armut und Unterdrückung, unter der die Frauen zu leben haben.
Eine behutsame und sprachgenaue Erkundung von Welten, in denen literarische Werke entstanden sind und sich dichterische Einbildungskraft weiter entfaltet. Bernadette Conrad trifft die »Nomaden im Herzen«, und ihre respektvolle Neugier vor Ort führt zu Antworten, denen wir lesend zuhören, als ob wir mit dabei wären.
Stimmen zum Buch
Bernadette Conrad beherrscht die grosse Kunst des literarischen Portraits wie wenige. Ihr gelingt, was nur selten gelingt: Sie gibt der Literatur ein Gesicht, ohne ihre Würde zu verraten.
Iris Radisch
Murmelbotschaften und Seitengeschichten: … und Conrad bringt die Autoren zum Reden. Jedes der zehn Porträts ist im Zusammenhang mit einem ganz bestimmten Buch entstanden. Und doch erzählt jedes eine halbe Lebensgeschichte, ordnet das Aktuelle in ein ganzes Werk ein, holt tiefere Motive das Schreibens hervor.
Eva Bachmann, St. Galler Tagblatt, 20. November 2006
Reisen für Literatur: Bernadette Conrads Reportagen vermitteln eindrückliche Bilder faszinierender Persönlichkeiten, grundiert von der, in den schönen Worten von Jonathan Lethem, »Schönheit des Instabilen«.
Peter Conzelmann, Südkurier, 11. November 2006